Was Google über dich weiss - und wie du dich schützt
Fast alle von uns nutzen Google: für die Suche, für den Routenplaner oder um Mails zu checken. Google ist praktisch, schnell und scheinbar unverzichtbar. Doch hinter dieser Bequemlichkeit steckt ein gewaltiges Datensammelsystem.
Hast du dich schon einmal gefragt, was Google wirklich alles über dich weiss?
Die Antwort ist spannender und vielleicht auch etwas unheimlicher als man denkt.
Google führt ein digitales Tagebuch über dein Leben
Viele denken, Google merkt sich nur die Suchbegriffe. Doch das ist nur der Anfang.
Tatsächlich zeichnet Google ein ganzes digitales Tagebuch über dein Leben auf, ohne dass du es gross merkst.
- Jede Suche: Vom besten Hustenmittel bis zum nächsten Ferienort.
- Jeden Ort, an dem du warst: Restaurants, Spaziergänge, Ferienziele - alles landet in deinem Google-Konto.
- Deine Interessen: Google weiss, welche Themen du magst, wie alt du ungefähr bist und welche Hobbys du hast.
- Dein YouTube-Verhalten: Welche Videos du schaust und wie lange du dranbleibst.
Kurz gesagt: Google kennt dich vielleicht besser als deine besten Freunde.
Das ist an sich nichts Gefährliches. Du kannst das wie Hanspeter handhaben: ihm ist es egal, was Google über ihn weiss. Aber es gibt viele Menschen, die ihre Privatsphäre für sich behalten möchten und wie das geht, zeigen wir in diesem Artikel.
Dazu kannst du auch unser Video anschauen:
So bekommst du die Kontrolle über deine Daten zurück
Der erste Schritt ist einfach: Melde dich in deinem Google-Konto an unter myaccount.google.com.
Von dort aus kannst du genau sehen, welche Daten Google über dich speichert und sie nach deinen Vorlieben ausschalten. Wenn du kein Google Konto hast, dann speichert Google auch keine Daten direkt in deinem Konto.
Du bist nicht sicher, ob du ein Google-Konto hast? Hier geht's zu unserer Anleitung, wie du herausfinden kannst, ob du ein Google-Konto hast.
Wenn du eins hast, und viele haben ein Google-Konto, ohne es zu wissen, dann kannst du deine Privatsphäre kontrollieren. Hier 5 Schritte, die wir empfehlen im Google-Konto nach deinen Bedürfnissen einzustellen.
1. Google Web- & App-Aktivitäten abschalten
Google merkt sich nicht nur, wonach du suchst, sondern auch, welche Apps du nutzt und welche Webseiten du besuchst. Um das zu stoppen:
- Gehe in deinem Google Konto (myaccount.google.com) zu Daten & Personalisierung → Web- & App-Aktivitäten → Aktivität verwalten.
- Dort kannst du die Speicherung pausieren oder komplett ausschalten.
So verhinderst du, dass jede kleine Google-Suche ein Teil deines digitalen Profils wird.
2. Standortverlauf (Zeitachse) nicht mit Google teilen
Google weiss genau, wo du warst - ob beim Spaziergang, im Restaurant oder in den Ferien. Um das zu stoppen:
- Gehe zu Daten & Personalisierung → Zeitachse (oder Standortverlauf, je nach Handy) → Einstellungen verwalten.
- Schalte den Standortverlauf aus.
Von nun an merkt sich Google deinen Standort nicht mehr. Du behältst deine Privatsphäre bei deinen täglichen Streifzügen.
3. Keine personalisierte Werbung
Google erstellt ein Profil von dir, um passende Werbung zu zeigen. Zu dem Profil gehört dein Alter, dein Zivilstand, deine Ausbildung, deine Familiensituation, deine Wohnsituation, deine Interessen und vieles mehr. Wenn du keine personalisierte Werbung mehr willst:
- Gehe zu Daten & Personalisierung → Werbeeinstellungen.
- Schalte die Werbungspersonalisierung aus.
Die Anzeigen werden zwar weiterhin eingeblendet, sie basieren aber nicht mehr auf deinem Verhalten.
4. Personalisierte Suche von Google abschalten
Google zeigt dir Suchergebnisse, die auf dich zugeschnitten sind basierend auf früherem Verhalten. Das heisst alle deine Suchen werden gespeichert. So deaktivierst du sie:
- Gehe zu Daten & Personalisierung → Web- & App-Aktivitäten → Aktivität verwalten → Personalisierte Suche.
- Schalte die Funktion aus, um neutrale Suchergebnisse zu erhalten.
Das ist besonders praktisch, wenn du verschiedene Meinungen sehen oder einfach „frische“ Ergebnisse erhalten willst und dich nicht nur in deiner eigenen "Blase" bewegen möchtest.
5. YouTube-Verlauf deaktivieren
Auch dein YouTube-Konsum wird von Google gespeichert. Hier sind die Meinungen geteilt: die einen finden es super, dass YouTube weiss, was einem gefällt. Dann empfiehlt es gute Videos. Die anderen möchten lieber keine Video-Empfehlungen.
So stoppst du die Empfehlungen (du kannst sie jederzeit wieder aktivieren):
- Gehe zu Daten & Personalisierung → YouTube-Verlauf → Verlauf verwalten.
- Schalte die Verlaufsspeicherung aus oder lösche alte Aktivitäten.
Damit weiss Google nicht mehr, welche Videos du magst. Aber YouTube (die gehören zu Google) kann dir dann auch keine Video mehr empfehlen.
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Wie du alle Daten löschst, die Google über dich gespeichert hat
Viele Menschen nutzen Google täglich und möchten die Daten, die Google über sie gespeichert hat löschen: Suchverläufe, Standortspuren, YouTube-Aktivitäten, Sprachbefehle, App-Nutzung und vieles mehr.
Die gute Nachricht: Du kannst diese Daten nicht nur ansehen, sondern auch vollständig löschen. Und du kannst sogar einstellen, dass Google künftig automatisch aufräumt. Hier zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie es geht:
1. Die eigenen Aktivitäten anzeigen
Google führt seit Jahren eine Art Tagebuch darüber, was du mit den verschiedenen Diensten machst. Dieses Tagebuch heisst „Meine Aktivitäten“.
Du erreichst es entweder über die Google-Konto-Übersicht oder direkt über:
myactivity.google.com
Hier findest du eine Liste aller gespeicherten Aktivitäten nach Datum sortiert. Du siehst zum Beispiel, welche Begriffe du gesucht hast, welches YouTube-Video du angeschaut hast, und sogar, welche Apps du verwendet hast (falls die Funktion eingeschaltet war).
Für viele ist dieser Moment ein kleiner Aha-Effekt: plötzlich wird sichtbar, wie viel Google tatsächlich mitschreibt.
2. Alles löschen: der wichtigste Schritt
Um wirklich alles zu entfernen, klickst du in „Meine Aktivitäten“ auf „Aktivitäten löschen nach“.
Dort kannst du auswählen:
- welchen Zeitraum du löschen möchtest
- welche Art von Daten gelöscht werden sollen
Wenn du alles entfernen willst, wählst du bei Zeitraum „Gesamte Zeit“ und bei Produkten „Alle Produkte“.
Nach einer kurzen Sicherheitsabfrage löscht Google sämtliche gespeicherten Aktivitäten. Das betrifft die Suche, YouTube, den Standortverlauf, Assistant-Anfragen und vieles mehr.
Wichtig zu wissen:
Die Daten verschwinden sofort aus deiner Ansicht. Google selbst löscht sie im Hintergrund ebenfalls, das kann aber je nach System einige Zeit dauern.
3. Automatisches Löschen einrichten
Wenn du Web- & App-Aktivitäten oder Zeitachse nicht deaktivierst, sammelt Google auch in Zukunft Daten über dich. Also entweder deaktivieren, damit Google nicht wieder neue Daten über dich sammelt, oder du kannst auch automatisches Löschen aktivieren, damit das Google-Konto nicht wieder über Jahre Daten sammelt.
Dafür gehst du in den Bereichen „Web- & App-Aktivität“, „Standortverlauf“ oder „YouTube-Verlauf“ jeweils auf die Option „Automatisch löschen“.
Du kannst festlegen, ob Google die Daten nach 3, 18 oder 36 Monaten automatisch entfernen soll.
Für die meisten Menschen reicht eine automatische Löschung nach 18 Monaten völlig aus, so behält man ein wenig Komfort, aber verhindert einen riesigen Datenspeicher.
4. Wenn du ganz aufräumen willst: Dienste oder Konto löschen
Manche möchten nicht nur die Aktivitäten löschen, sondern bestimmte Google-Dienste komplett entfernen. Auch das geht unter myaccount.google.com:
- Unter Daten und Datenschutz kannst du runterscrollen bis zu "Meine Daten herunterladen oder löschen". Dann bei "Google Dienst entfernen" kannst du zum Beispiel YouTube oder Gmail entfernen. Achtung: Wenn du Gmail löschst, ist die E-Mail-Adresse weg.
- Wer radikal aufräumen möchte, kann sogar das gesamte Google-Konto löschen. Dann werden alle Daten, Profile, Mails und Dateien gelöscht.
Falls du diesen Schritt in Betracht ziehst, solltest du vorher unbedingt auf takeout.google.com eine Kopie deiner Daten herunterladen. Dort kannst du z. B. Mails, Fotos und Kontakte exportieren.
Aber Achtung, wenn du ein Samsung (Android) Handy hast, könnte das Löschen des Google-Kontos zu Problemen auf deinem Handy führen.
Fazit: So schützt du deine Privatsphäre vor Google
Google weiss eine ganze Menge über uns, aber wir können selbst entscheiden, wie viel wir preisgeben.
Mit ein paar Klicks in den Einstellungen hast du die Kontrolle zurück und teilst weder deinen Suchverlauf, noch Standort oder Vorlieben mit Google.
Und genau darum geht es bei Techtipp: Wir machen dich digital sattelfest - ganz ohne Handykurs.
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