Digitaler Nachlass: Was geschieht mit deinen Daten nach dem Tod?

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Digitaler Nachlass

Wusstest du, dass gemäss dem Schweizer Erbrecht nur digitale Dateien, die auf einem lokalen Gerät wie einem PC oder Handy gespeichert sind, zusammen mit anderen vererblichen Vermögenswerten zur Erbmasse gehören? Doch es wird komplizierter, wenn es um Daten geht, die ausschliesslich im Internet gespeichert sind, beispielsweise bei Cloud-Anbietern oder in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram.

In solchen Fällen handelt es sich oft um persönlichkeitsrechtliche Belange, die nicht automatisch auf die Erben übergehen. Viele sind sich dessen nicht bewusst, aber dies kann für die Hinterbliebenen zu Schwierigkeiten oder sogar Unmöglichkeiten führen, auf diese Daten zuzugreifen.

 

Welche Daten sind betroffen?

Es gibt zwei Hauptkategorien: erstens deine Profile auf sozialen Netzwerken. Wenn du nicht klar geregelt hast, wer nach deinem Tod wie Zugriff auf dein Facebook Konto hat, kann es schwierig werden, dein Facebook Konto zu löschen.

Zweitens deine Daten in der Cloud. Das können zum Beispiel Backups sein, aber auch Fotos oder Videos. Auch hier ist es wichtig, den Zugang klar zu regeln. Apple bietet zum Beispiel die Möglichkeit, einen Nachlasskontakt zu definieren. Der Nachlasskontakt hat dann nach deinem Tod Zugang zu deinen Daten, die du in der iCloud von Apple gespeichert hast.

 

Wie gehe ich am besten vor beim digitalen Nachlass?

Um den digitalen Nachlass zu sichern, ist deshalb eine frühzeitige Planung besonders wichtig. Es sollte genau festgehalten werden, was nach dem Tod mit den Daten und Online-Konten geschehen soll. Dies kann entweder handschriftlich oder öffentlich bekundet werden. Zusätzlich dazu ist es ratsam, eine Liste mit den Zugangsdaten zu allen wichtigen Konten und Diensten zu erstellen und diese stets aktuell zu halten.

Es kann äusserst hilfreich sein, schon zu Lebzeiten eine vertrauenswürdige Person zu benennen, die den digitalen Nachlass regelt. Das kann beispielsweise ein enger Freund, ein Familienmitglied oder sogar ein Notar oder eine Notarin sein. Diese Person kann auch dazu angewiesen werden, bestimmte Daten zu löschen, die nicht für die Nachwelt erhalten bleiben sollen.

 

Checkliste für deinen digitalen Nachlass

Um dir dabei zu helfen, dich um deinen digitalen Nachlass zu kümmern, hier eine Checkliste:

  1. Die Verwaltung der Heim-IT sollte nicht einer einzigen Person überlassen werden. Stelle sicher, dass jemand Zugangsdaten besitzt, um das heimische WLAN, das Smart-Home oder die gemeinsame Datenablage zu verwalten.
  2. Schreibe auf, welche Daten die Hinterbliebenen erhalten sollen und auf welche Geräte sie Zugriff haben dürfen.
  3. Halte schriftlich fest, welche digitalen Abonnements du hast und wo wichtige Verwaltungsdaten wie digitale Rechnungen oder Krankenkassenbelege gespeichert sind.
  4. Erstelle eine Liste mit Passwörtern und Zugangsdaten und halte diese immer aktuell.
  5. Bewahre diese Notizen, Passwörter und Zugangsdaten an einem sicheren Ort auf. Du kannst sie beispielsweise einer Vertrauensperson in einem verschlossenen Umschlag oder einem Notar übergeben. Vergiss nicht, alle Informationen regelmässig zu aktualisieren.
  6. Die Verwendung eines Passwort-Managers kann dabei hilfreich sein. Dadurch musst du nur das eine Passwort des Passwort-Managers an die Vertrauensperson weitergeben. Gute Passwort Manager sind der gratis Schlüsselbund von Apple oder Dashlane (kostenpflichtig; ca. CHF 40.- pro Jahr)

 

Fazit

Der digitale Nachlass wird oft vernachlässigt, doch eine rechtzeitige Planung ist entscheidend. Laut Schweizer Erbrecht gehören lokale digitale Dateien zur Erbmasse, während im Internet gespeicherte Daten oft persönlichkeitsrechtliche Belange sind, die nicht automatisch auf die Erben übergehen. Um den digitalen Nachlass zu sichern, ist es wichtig, genau festzuhalten, was mit den Daten und Online-Konten nach dem Tod geschehen soll. Eine Liste mit Zugangsdaten und die Bevollmächtigung einer vertrauenswürdigen Person sind dabei entscheidend. Eine Checkliste mit Schritten wie der Verwaltung der Heim-IT, dem Notieren der gewünschten Daten für die Hinterbliebenen und dem Erstellen einer Passwortliste kann dabei helfen. Die Verwendung eines Passwort-Managers erleichtert die Weitergabe der Zugangsdaten. Denke daran, alle Informationen an einem sicheren Ort aufzubewahren und regelmässig zu aktualisieren.

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